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Anleitung: Bäume richtig stutzen

Vor drei Jahren kam mein Mann auf die Idee unseren Kirschbaum zu fällen. Grundsätzlich nachvollziehbar, denn der Baum wucherte wirklich in alle Richtungen, machte jede Menge Schmutz (was grundsätzlich kein Problem ist :-)) und trug auch kaum Kirschen. Weg mit dem Ding war Erhards Devise. Gesagt, getan. An einem Samstag Morgen jaulte die Motorsäge und die ersten Äste segneten das Zeitliche. Es tat mir fast leid, wie Ast für Ast und Zweig für Zweig der gewachsene Baum immer weniger wurde. Als der Kirschbaum schließlich deutlich eingestutzt war und mein Mann zum Mittag hereinkam stand quasi nur noch ein Skelett.

Mittags dann hatten wir etwas vor und wir machten nicht weiter mit dem Plan den Baum komplett umzulegen. Dieser Zustand währte dann mehrere Tage, schließlich Wochen. Lange Rede, kurzer Sinn, der Baum steht heute noch und das Erstaunliche ist, dass die Pflanze nun weniger stört, gleichzeitig aber wieder deutlich mehr Kirschen trägt. Die Natur schien im Einklang zu sein mit unserer Arbeit, auch wenn das zunächst martialisch ausgesehen hatte. Dennoch muss ich sagen, dass wir aus heutiger Sicht unsere Aktion wenig geplant und relativ unprofessionell umgesetzt hatten. Daher hier unsere sieben Schritte zum richtigen Einstutzen von (Kirsch-) Bäumen.

Step 1. Planung dere Beschnitt-Aktion. Was woll wirklich weg, was stört am Gesamtbild und was behindert ggf. sogar die Pflanze am weiteren Gedeihen.

Step 2. Definition des tragenden Skeletts der Pflanze. Was gibt dem Baum sein Fundament und damit den Halt und seine Identität. Diese Äste sind tabu.

Step 3. Sorge dafür, dass viel bezweigte, dichte Stellen zurück zum gleichmäßigen Gesamtbild kommen. Das ist grundsätzioch sinnvoll, dass ein Baum „Luft“ bekommt und alle Stellen gleichmäßig in der Witterung stehen.

Step 4. Jeder Schnitt ist gut zu überlegen, da immer Ansätze für Insektenbefall und Pilze entsteht. Die Rinde hat eine zentral schützende Funktion und jeder Beschnitt beschädigt diese Baumhaut.

Step 5. Erledigen Sie den Baumschnitt am besten im späten Herbst, da Bäume hier in der Rekonvaleszenz sind und der Verlust ihrer Säfte am geringsten ist. Zudem ist die Pilzdichte am geringsten in der kalten Jahreszeit.

Step 6. Beschneiden Sie Äste ausschließlich zehn bis 15 Zentimeter vom Hauptstamm entfernt ab. Erst in einem zweiten Schnitt kürzen Sie dann bis zum finalen Stummel.

Step 7. Schneiden Sie nie häufiger als einmal pro Saison. Ihr Baum braucht wie Sie nach einer solchen Operation Zeit zur Regeneration. Sie werden staunen wie gut sich die Natur von selbst helfen kann und wie schnell die Schöpfung Lösungen findet die dem Weiterleben dienen.

So das war’s für heute mit unserer kleinen Anleitung für den Baumbeschnitt.

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